Bessere Texte durch Verben – schreib lebendig
Das Lob der Verben: gute Gründe, die Verben zu lieben

Mach deine Texte lebendig – So fesselst du deine Leser
Hey du, schön, dass du hier bist! Ich weiß, dein Alltag ist wahrscheinlich ziemlich vollgepackt – zwischen deinem Business, der Familie und vielleicht auch mal dem Wunsch nach einer ruhigen Minute für dich. Wenn du jetzt anfängst, online Texte zu schreiben, soll das ja auch Früchte tragen, ohne dich zusätzlich zu stressen. Ein wichtiger Schlüssel dafür: Schreib lebendig! Stell dir vor, deine Leser können es kaum erwarten, deinen nächsten Beitrag zu lesen. Wie das geht? Mit der Kraft der „Tu-Wörter“!
Die Magie der Tu-Wörter (Verben)
Erinnerst du dich an die „Tu-Wörter“ aus der Schule? Genau die meine ich – die Verben. Sie sind das Herzstück lebendiger Texte. Sie malen Bilder im Kopf deiner Leser: Wie die Sonne aufgeht, ein Kind herzlich lacht oder wie eine Idee in dir aufkeimt.
Solche Sätze ziehen uns magisch an. Wir wollen wissen, wie es weitergeht. Das Geheimnis ist also: Nutze jede Chance für ein starkes, aktives Tu-Wort!
Weg mit steifen Formulierungen!
Manchmal schleichen sich Formulierungen ein, die alles unnötig kompliziert und steif machen. Oft passiert das, wenn wir Hauptwörter (Nomen) benutzen, wo eigentlich ein Tu-Wort (Verb) viel besser passen würde. Man nennt das manchmal „Nominalstil“, aber das Wort musst du dir nicht merken. Wichtig ist nur, dass du es erkennst.
Stell dir vor, jemand schreibt: „Wir bitten um die
Inkenntnissetzung über Ihre Entscheidung.“
Klingt doch viel netter und klarer so: „Bitte
teilen Sie uns Ihre Entscheidung
mit.“ Oder noch lockerer: „Lass uns wissen, wie du dich entscheidest.“
Solche steifen Formulierungen klingen oft nach Amt oder Kanzlei. Sie machen Texte schwerfällig und distanziert. Das ist das Gegenteil von dem, was du möchtest, wenn du eine Verbindung zu deinen Lesern aufbauen willst.
Schreiben ist ein Dienst am Leser – also mach es ihm leicht!
Du möchtest ja, dass deine Leser deine Gedanken verstehen und sich angesprochen fühlen. Komplizierte Satzbauten oder aufgeblasene Wörter stehen da nur im Weg. Trau dich, klar und einfach zu schreiben! Deine Leser sind klug genug, den Wert deiner Gedanken auch in einfachen Worten zu erkennen.
- Statt „eine Frage / in Frage stellen“ schreib einfach „etwas bezweifeln“ oder „etwas hinterfragen“.
- Statt „etwas in Erwägung ziehen“, sag, „über etwas nachdenken“.
- Statt „von Zweifeln geplagt sein“ schreib „zweifeln“.
Keine Sorge, wenn dir solche Formulierungen mal rausrutschen – das passiert jedem! Geh einfach beim Überarbeiten nochmal drüber und tausche sie gegen klare Verben aus.
Beispiele für einfache Austausche:
Manchmal verstecken sich gute Tu-Wörter hinter unnötigen Phrasen:
- Statt: „etwas in Anspruch nehmen“ ⇨ besser: „etwas nutzen“, „etwas brauchen“
- Statt: „seinem Bedauern Ausdruck verleihen“ ⇨ besser: „etwas bedauern“, „traurig sein über“
- Statt: „etwas in Angriff nehmen“ ⇨ besser: „etwas anfangen“, „beginnen mit“
Vorsicht bei schwachen Verben
Nicht alle Tu-Wörter sind gleich stark. Manche sind eher blass und nichtssagend. Dazu gehören:
- Hilfs-Verben wie
können, dürfen, sollen, müssen, wollen, mögen
Diese Wörtchen machen Sätze oft vage und unverbindlich. Sie schleichen sich gerne ein, wenn wir uns unsicher sind oder besonders höflich sein wollen.
- Statt: „Können Sie uns bitte mitteilen …?“ ⇨ Besser: „Teilen Sie uns bitte mit …?“ oder „Wir freuen uns auf Ihre Nachricht, ob …“
- Statt: „Wir möchten uns bedanken …“ ⇨ besser: „Wir danken Ihnen herzlich …“ oder „Vielen Dank für …“
- Statt: „Sie müssen mit einem Fachmann sprechen.“ ⇨ Besser: „Ein Fachmann kann Ihnen hier weiterhelfen.“ oder „Sprechen Sie am besten mit einem Fachmann.“
Tipp: Frage dich bei jedem „können“, „sollen“ usw.: Brauche ich das wirklich? Klingt der Satz ohne vielleicht direkter und klarer? Oft ist die Antwort „Ja“! Streich es probehalber und schau, was passiert.
2. Allerwelts-Verben wie
haben und
sein
Diese beiden sind oft Platzhalter. Sie sind okay, aber oft gibt es lebendigere Alternativen.
- Statt: „Peter hat Urlaub.“ ⇨ Besser: „Peter genießt seinen Urlaub.“ oder „Peter macht Urlaub.“
- Statt: „Anna ist fleißig.“ ⇨ Besser: „Anna arbeitet konzentriert.“ oder „Anna packt richtig an.“
Tipp: Nutze „haben“ und „sein“ vor allem, wenn du sie wirklich für die Zeitform brauchst (z. B. „Ich habe geschrieben“, „Ich bin gegangen“). Ansonsten: Such nach einem Wort, das genauer beschreibt, was passiert.
3. Allgemeine Verben wie
gehen, sehen, machen, tun
Diese sind okay, aber oft gibt es präzisere, bildhafte Wörter.
- Statt „sehen“: blicken, spähen, starren, beobachten, entdecken
- Statt „gehen“: schlendern, eilen, schleichen, spazieren, hasten
- Statt „machen“: erstellen, bauen, kochen, vorbereiten, gestalten
Tipp: Überleg kurz: Wie genau passiert etwas? Das hilft dir oft, ein stärkeres Tu-Wort zu finden.
Dein Weg zu lebendigen Texten – Ganz entspannt
Du musst das nicht alles auf einmal perfekt machen! Das Wichtigste ist, dass du anfängst, auf die Tu-Wörter in deinen Texten zu achten.
- Beim Schreiben: Versuche direkt, aktive und anschauliche Tu-Wörter zu verwenden.
- Beim Überarbeiten: Geh deinen Text nochmal durch (vielleicht mit einer Tasse Tee, wenn die Kinder schlafen oder du eine ruhige Minute hast). Suche gezielt nach:
- Steifen Hauptwort-Formulierungen (Erkennung, Durchführung, Inanspruchnahme …) ⇨ Mach ein Tu-Wort draus!
- Schwachen Wörtchen wie können, sollen, haben, sein, machen ⇨ Finde eine stärkere Alternative, wenn es passt.
Kleine Übungsideen (nur wenn du Lust und Zeit hast):
Schau mal, wie du die Sätze im nächsten Brief oder der nächsten E-Mail, die du bekommst, knackiger formulieren kannst.
Beispiele:
- Eine Mitteilung machen ⇨ ? (z. B. mitteilen, informieren)
- Zum Ausdruck bringen ⇨ ? (z. B. ausdrücken, zeigen)
- Zum Einsatz kommen ⇨ ? (z. B. eingesetzt werden, nutzen)
- Im Blick behalten ⇨ ? (z. B. beachten, nicht vergessen)
- Sehen ⇨ ? (z. B. entdecken, erkennen, beobachten)
- Machen ⇨ ? (z. B. erstellen, tun, erledigen)
Das Wichtigste in Kürze:
Gib den Tu-Wörtern (Verben) die Hauptrolle in deinen Texten! Nutze kurze, frische, aktive Wörter, die Bewegung und Bilder erzeugen. Tausche steife Formulierungen und blasse Verben gegen kraftvolle Alternativen aus.
Mach dir keinen Stress. Jeder kleine Schritt zählt. Mit ein bisschen Übung schreibst du bald Texte, die deine Leser lieben werden – und das passt wunderbar zu dir und deinem Business, auch wenn der Alltag manchmal voller Trubel ist. Du schaffst das!
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