Warum gute Texte ohne Strategie verpuffen (und wie du das änderst)
Warum deine Texte ohne Strategie verpuffen – Und wie du das mit 3 einfachen Fragen änderst

Kommt dir das bekannt vor? Du hast dir in einer seltenen ruhigen Stunde – vielleicht spät am Abend, wenn die Kinder schlafen oder das Haus endlich still ist – die Zeit genommen, einen wirklich guten Text zu schreiben.
Du hast dein ganzes Herzblut und deine Expertise hineingesteckt. Und du veröffentlichst ihn, voller Hoffnung. Und dann … passiert fast nichts. Ein paar Likes vielleicht, aber keine Kommentare, keine Anfragen, keine neuen Newsletter-Abonnenten. Dein wertvoller Text verpufft wie eine Seifenblase in der lauten Online-Welt.
Dieses Gefühl ist unglaublich frustrierend. Gerade für dich als Soloselbstständige, deren Zeit und Energie ohnehin schon so begrenzt sind, fühlt sich das wie eine riesige Verschwendung an. Die Wahrheit ist: Das Problem ist in den seltensten Fällen die Qualität deines Textes. Das Problem ist, dass der Text keinen Job hatte. Er war eine wunderschöne Insel, aber es gab keine Brücke, die irgendwo hinführte.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du aufhörst, ziellose Inseln zu bauen, und stattdessen eine klare Landkarte für jeden einzelnen Text erstellst – mit nur drei einfachen Fragen.
Das „Insel-Problem“: Wenn deine Texte keinen Hafen haben
Viele von uns erstellen Inhalte, weil wir das Gefühl haben, wir müssen etwas posten. Wir schreiben über ein Thema, das uns gerade in den Sinn kommt, geben unser Bestes und setzen es in die Welt. Jeder dieser Texte ist für sich genommen vielleicht informativ, inspirierend oder unterhaltsam – eine kleine Insel im großen Ozean des Internets.
Das Problem dabei ist: Ein Leser landet auf dieser Insel, schaut sich um und verlässt sie wieder. Warum? Weil es keinen klaren Wegweiser gibt, der ihm sagt, wohin er als Nächstes gehen soll. Der Text ist nicht mit anderen Inseln (deinen anderen Inhalten) oder dem Festland (deinem Angebot, deiner E-Mail-Liste) verbunden. Er existiert isoliert.
Diese ziellosen Texte führen zu drei Dingen:
- Du verschwendest deine kostbare Energie, weil deine Mühe keine messbaren Ergebnisse bringt.
- Du verwirrst deine potenziellen Kunden, weil sie nicht verstehen, wie du ihnen konkret helfen kannst.
- Du verpasst unzählige Gelegenheiten, echte Beziehungen aufzubauen und dein Business wachsen zu lassen.
Doch das lässt sich ändern – und zwar einfacher, als du denkst.
Deine Text-Strategie: Die 3-Fragen-Landkarte für jeden Inhalt
Bevor du auch nur ein einziges Wort deines nächsten Textes schreibst, nimm dir zwei Minuten Zeit und beantworte diese drei strategischen Fragen. Sie sind deine Landkarte, dein GPS, das sicherstellt, dass dein Text nicht nur schön ist, sondern auch an einem ganz bestimmten Ziel ankommt.
Frage 1: Was soll dieser Text für meinen Leser tun? (Der Kompass)
Das ist die wichtigste Frage von allen. Vergiss für einen Moment dein eigenes Business-Ziel und versetze dich voll und ganz in deine Wunschkundin. Was soll sie nach dem Lesen dieses Textes fühlen, wissen oder können?
- Soll sie sich verstanden und weniger allein fühlen?
- Soll sie eine konkrete Antwort auf eine brennende Frage erhalten?
- Soll sie inspiriert sein, ein kleines Problem sofort anzugehen?
Ein Text mit einem klaren Ziel für den Leser hat sofort eine ganz andere Energie. Er ist fokussiert, hilfreich und schafft einen echten Mehrwert. Das ist die Grundlage für Vertrauen.
Frage 2: Was soll dieser Text für mein Business tun? (Das Ziel)
Jetzt, wo du weißt, was der Text für deinen Leser tun soll, verbindest du diesen Mehrwert mit einem Ziel für dein Business. Jedes einzelne Stück Inhalt sollte dich einem deiner Ziele einen kleinen Schritt näher bringen.
- Soll der Text deine Expertise zu einem bestimmten Thema untermauern?
- Soll er das Interesse für ein bestimmtes Angebot wecken?
- Soll er Menschen dazu bewegen, sich in deinen Newsletter einzutragen?
- Soll er Vertrauen für einen bevorstehenden Produkt-Launch aufbauen?
Sei hier so konkret wie möglich. Ein Text kann nicht alle Ziele auf einmal erreichen. Wähle ein klares Ziel pro Text.
Frage 3: Was soll mein Leser als Nächstes tun? (Die Brücke)
Das ist die entscheidende Brücke, die deine Insel mit dem Rest deiner Welt verbindet. Basierend auf den Antworten von Frage 1 und 2, was ist der eine, logische nächste Schritt, den dein Leser gehen soll? Dies ist dein Call-to-Action (CTA).
Ein CTA muss nicht immer „Kaufe jetzt!“ sein. Leise und nachhaltige CTAs sind oft viel wirksamer:
- Wenn dein Ziel war, Expertise zu zeigen: „Lies hier meinen weiterführenden Artikel zum Thema X.“
- Wenn dein Ziel war, Newsletter-Abonnenten zu gewinnen: „Hol dir meine kostenlose Checkliste, die dir dabei hilft, [Problem aus dem Text] noch einfacher zu lösen.“
- Wenn dein Ziel war, Vertrauen aufzubauen: „Was ist deine größte Herausforderung bei diesem Thema? Schreib es mir in die Kommentare.“
Dein CTA ist die freundliche Einladung, die Beziehung zu vertiefen. Ohne ihn lässt du deinen Leser allein auf der Insel zurück.
Ein Praxisbeispiel: Vom ziellosen Post zur Kundenbeziehung
Stellen wir uns Anna vor. Sie ist virtuelle Assistentin und hilft Coaches dabei, ihre Blogartikel zu überarbeiten.
Ohne Strategie: Anna postet auf Instagram ein Bild von ihrem Schreibtisch und schreibt dazu: „Ich liebe es, Texte zu optimieren! Ein guter Blogartikel kann so viel bewirken. #Texte #Blogging #VA“ – Der Post ist eine nette, aber ziellose Insel.
Mit der 3-Fragen-Strategie:
- Ziel für den Leser: Ich möchte Coaches, die unsicher sind, eine einfache Methode an die Hand geben, wie sie die Einleitung ihres nächsten Blogartikels sofort fesselnder gestalten können. Sie sollen sich kompetent und motiviert fühlen.
- Ziel für mein Business: Ich möchte meine Expertise im Bereich Text-Optimierung zeigen und Leads für mein „Blog-Check-up“-Angebot generieren.
- Nächster Schritt (CTA): Ich lade sie ein, sich meine kostenlose „Checkliste: Die 5 Elemente einer perfekten Blog-Einleitung“ herunterzuladen.
Annas neuer Text könnte so beginnen: „Fällt es dir auch schwer, den perfekten ersten Satz für deinen Blogartikel zu finden? […] Hier ist ein einfacher Trick: Starte immer mit einer Frage, die das tiefste Problem deiner Leser berührt. […] Wenn du noch mehr solcher einfachen Hebel kennenlernen möchtest, dann hol dir meine kostenlose Checkliste …“ – Dieser Text hat eine klare Mission. Er löst ein Problem, baut Vertrauen auf und führt den Leser über eine Brücke (die Checkliste) direkt in Annas E-Mail-Verteiler.
Fazit: Strategie ist kein Hexenwerk, sondern deine Abkürzung
Strategie muss kein kompliziertes, einschüchterndes Wort sein. Für dich als leise Soloselbstständige ist sie vor allem eines: ein Werkzeug, um deine knappe Energie zu schützen und ihre Wirkung zu maximieren.
Indem du dir vor jedem Text diese drei einfachen Fragen stellst, stellst du sicher, dass jedes Wort, das du schreibst, einen Sinn und ein Ziel hat. Du hörst auf, ins Leere zu rufen, und fängst an, gezielt Brücken zu genau den Menschen zu bauen, die deine Hilfe brauchen und deine Arbeit wertschätzen.
Dein konkreter nächster Schritt:
Nimm dir jetzt deinen Kalender und blockiere dir 5 Minuten vor dem nächsten Zeitfenster, das du für dein Marketing geplant hast. Nenne diesen Termin „Meine 3 Fragen“. Nutze diese Zeit, um die Landkarte für deinen nächsten Text zu zeichnen, bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst. Du wirst den Unterschied sofort spüren.
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