Welche Tools und Techniken gibt es, um meine Texte zu verbessern?

Renée Huwe • 6. Oktober 2025

Welche Tools und Techniken gibt es, um meine Texte zu verbessern?

Texte verbessern: Tools und Tipps für bessere Texte

Texte schreiben ist für viele Solo-Selbständige eine echte Herausforderung. Gerade, wenn du Familie und Business unter einen Hut bringen musst, fehlt oft die Zeit, die Ruhe oder auch das Selbstvertrauen. Vielleicht sitzt du vor einem leeren Dokument und fragst dich: „Wie soll ich das bloß schaffen?“ – genau da helfen dir einfache Tools und Techniken, die das Schreiben leichter machen.

Im Folgenden zeige ich dir, welche Möglichkeiten du hast, um deine Texte Schritt für Schritt zu verbessern. Du brauchst dafür weder viel Geld noch kompliziertes Wissen. Alles, was du hier findest, kannst du direkt in deinem vollen Alltag ausprobieren.


1. Klarheit durch Schreib-Tools

Wenn du einen Text schreibst, willst du sicher sein, dass er klar und gut verständlich ist. Hier helfen dir Schreib-Tools, die dir Rückmeldung geben, ob deine Sätze zu lang, zu verschachtelt oder zu kompliziert sind. Solche Tools zeigen dir Schwachstellen, die du vielleicht selbst überliest, weil du zu nah an deinem Text dran bist.

Ein einfaches und kostenloses Tool ist LanguageTool. Es prüft nicht nur Rechtschreibung und Grammatik, sondern gibt dir auch Tipps zur Verständlichkeit. Auch der Duden-Mentor ist hilfreich, wenn du ein bisschen tiefer einsteigen willst. Er hebt lange Sätze hervor und schlägt dir Alternativen vor.

Wenn du deine Texte auf Lesbarkeit testen möchtest, probiere fleschindex.de aus. Oder du nutzt den Hemingway Editor (auf Englisch, aber sehr leicht zu nutzen). Er zeigt dir sofort, welche Sätze zu kompliziert sind. Das macht deine Texte schlanker und deine Botschaft klarer.


2. Struktur als Geheimwaffe

Ein Text ohne Struktur ist wie ein Zimmer voller Spielzeug – man findet nichts wieder und verliert schnell die Lust. Deshalb ist es wichtig, schon vor dem Schreiben eine klare Ordnung zu schaffen. Eine kleine Gliederung spart dir später Zeit und verhindert, dass du dich in Nebensätzen verhedderst.

Notier dir zu deiner Text-Idee gleich Stichpunkte. Ich schreibe mir zu Beginn eines Artikels immer erst den Arbeitstitel und 3 bis 5 Stichpunkte in eine GoogleDocs-Datei. Daraus entwickle ich die Gliederung des Artikels. 

Um dir beim Planen deiner Inhalte zu helfen, kannst du digitale Tools nutzen. Mit Trello oder Notion legst du dir eine einfache Text- oder Content-Liste an. So siehst du auf einen Blick, welche Themen anstehen, und kannst deine Ideen sortieren. Wenn du lieber minimalistisch arbeitest, reicht auch die Notizen-App auf deinem Handy.

Eine weitere Unterstützung sind Mindmap-Programme wie XMind oder MindMeister. Damit kannst du deine Ideen visuell anordnen. Gerade, wenn du mit vielen Gedanken jonglierst, ist so eine Übersicht Gold wert.


3. Inspiration im Alltag

Viele Selbständige glauben, ihnen fehlen Ideen für Texte. In Wahrheit ist dein Alltag eine Schatzkiste voller Geschichten und Beispiele. Alles, was du erlebst – von einem Gespräch mit einem Kunden bis hin zu einem schnellen Gedanken beim Abwasch – kann der Funke für einen Text sein.

Damit du diese Ideen nicht verlierst, kannst du eine App wie Evernote oder Google Keep nutzen. Beide sind perfekt, um spontane Gedanken mit wenigen Klicks festzuhalten. Wenn du lieber analog arbeitest, reicht ein kleines Notizbuch, das du immer griffbereit hast.

Auch deine Kundenfragen sind wertvolle Inspiration. Du kannst dir zum Beispiel mit Google Docs eine einfache Tabelle anlegen: eine Spalte für die Frage, eine für mögliche Textideen. So wächst dein eigener Ideenspeicher – und du musst nie wieder mit einem leeren Blatt kämpfen.


4. Schritt für Schritt statt Perfektion

Perfektionismus ist einer der größten Text-Killer. Du willst alles richtig machen, suchst nach dem perfekten Satz und kommst dadurch kaum voran. Aber Texte entstehen nicht in einem einzigen Wurf. Sie wachsen, wenn du sie in mehreren Schritten bearbeitest.

Eine hilfreiche Technik ist das Rohschreiben. Tools wie FocusWriter oder die Pomodoro-Technik mit einem Timer helfen dir dabei, konzentriert und ohne Ablenkung für kurze Zeiträume zu schreiben. So kommst du ins Tun, ohne dich zu überfordern.

Für die Überarbeitung kannst du dir selbst kleine Etappen setzen: Tag 1 Rohtext, Tag 2 Kürzen und Struktur, Tag 3 Feinschliff. Mit diesem System nimmst du dir den Druck, sofort „fertig“ sein zu müssen – und deine Texte werden Stück für Stück besser.


5. Unterstützung durch KI – aber mit Herz

Künstliche Intelligenz kann dir beim Schreiben eine große Hilfe sein. Sie liefert dir Themenvorschläge,  Gliederungen, Entwürfe oder Formulierungen, wenn dir selbst die Worte fehlen. Das spart Zeit und gibt dir ein Gerüst, das du nur noch anpassen musst.

Sehr beliebt sind ChatGPT oder Jasper. Beide Tools können dir Überschriften vorschlagen, Social-Media-Posts kürzen oder dir Formulierungen für einen Blogartikel liefern. Das macht besonders Sinn, wenn dein Tag ohnehin schon voll ist. Auch Claude ist für das Erstellen von Texten gut geeignet. 

Wichtig ist aber: Deine persönliche Note bleibt unersetzlich. KI kann dir viel Arbeit abnehmen, aber deine eigenen Beispiele, Erfahrungen und Gedanken machen den Unterschied. Leser spüren sofort, ob ein Text lebendig ist oder nur aus glatten Sätzen besteht.

Bringe zum Schluss auf jeden Fall deine persönliche Note in den Text. Und prüfe: Klingt der Text nach mir oder der KI?


Praxisbeispiel: Ein Blogartikel im Alltag

Stell dir vor, du möchtest einen Blogartikel schreiben, während dein Kind schläft. Du hast ungefähr eine Stunde Zeit. Ohne Struktur würdest du wahrscheinlich lange überlegen und am Ende nur ein paar Sätze schaffen. Mit Tools und Techniken kannst du deine Stunde effektiv nutzen.

Du startest mit Google Keep und schaust dir deine gespeicherten Ideen an. Eine Frage deiner Kundin springt dir ins Auge: „Wie kann ich mit wenig Zeit regelmäßig posten?“ – perfekt für einen Blogartikel.

Dann öffnest du den Hemingway Editor und schreibst 20 Minuten lang alles auf, was dir einfällt. Du achtest noch nicht auf Schönheit, nur auf den Fluss. Danach machst du eine kleine Pause und gehst deine Sätze durch. Der Editor markiert dir ein paar lange Stellen, die du kürzt. Zum Schluss prüfst du den Text mit LanguageTool auf Rechtschreibung – und schon hast du einen soliden Artikel, den du später noch polieren kannst.


Fazit: Deine Texte dürfen wachsen

Texte schreiben ist kein Hexenwerk, sondern ein Handwerk. Mit klaren Tools, einfachen Strukturen und kleinen Techniken kannst du deine Texte Stück für Stück verbessern. Und das Beste: Du brauchst dafür weder stundenlange Ruhe noch einen perfekten Plan – kleine Schritte bringen dich weiter.

Erinnere dich daran: Deine Leser suchen keine perfekten Formulierungen, sondern echte, verständliche Texte, die ihnen helfen. Genau das kannst du geben, wenn du dir selbst den Druck nimmst und mit einfachen Methoden arbeitest.

Fang klein an, probiere ein Tool oder eine Technik nach der anderen aus. Bald wirst du merken, wie viel leichter dir das Schreiben fällt – auch in einem vollen Alltag mit Kindern oder Angehörigen. Und dann darfst du stolz auf dich sein: Deine Texte zeigen, wer du bist, und das ist mehr als genug.


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